Baustile
Romanik
Die romanische Architektur sind zumeist massive Bauwerke mit halbkreisförmigen Bögen für Fenster und Öffnungen. In Deutschland begann die Epoche der Romanik im Mittelalter und wurde dann durch den Kunststil Gotik abgelöst. Klöster, Burgen und Kirchen, sogenannte Sakralgebäude, wurden zur damaligen Zeit oft im romanischen Baustil erbaut.
Was sind die Merkmale der Romanik?
- Blendfenster und Verzierungen der Wand durch angedeutete Arkaden zum Bsp. Bögen getragen von Säulen
- Unterhalb des Dachansatzes befindet sich ein offener Arkadengang, eine Zwerggalerie
- dunkle Bauwerke die massiv erbaut wurden mit dicken Mauern und kleinen Fenstern
- oftmals eine recht schlichte Fassade
- Rundbögen mit Zierelementen aus Halbkreisbögen zur Gestaltung von Wandflächen und auch Fassaden
- Mosaike im Boden oder in der Wand oftmals Kunstwerke
- freistehender Kirchturm auch Campanile genannt
- Türme
- kreuzförmiger Grundriss mit Vierung , einen Langbau mit Querhaus, wurde oft bei Kirchen gebaut
In Deutschland kann man sich verschiedene romanische Bauwerke ansehen, besonders ist die Domkirche St. Maria und St. Stephan zu Speyer in Reinland-Pfalz.
Gotik
Diese Art der Architektur wird bestimmt von filigranen, hochstrebenden Bauwerken mit Spitzbogen, Maßwerk und Strebewerk. Vor allem in Sakralbauten sowie Rathäusern, Stadttoren und Burgen findet man die gotische Architektur. Im Spätmittelalter ausgehend von Frankreich aus entstand die Architektur der Gotik und wurde durch die Renaissance abgelöst.
Was sind die Merkmale der Gotik?
- fein strukturierte Fenster mit durchbrochenen Außenwänden
- Spitzbögen , Gewölbe, Ziergiebel über Portalen und Fenstern
- Filigrane Bauwerke bis ins kleinste Detail
- Maßwerk ein Gestaltungselement von Fenstern in geometrischer Form
- ein außenliegendes Strebewerk zur Standfestigkeit des Gebäudes
- Kreisrunde Fenster mit farbigen Gläsern und Fensterrosen
- schlanke flankierende Türmchen die mit Gestaltungselementen in Form gefalteter Blätter geschmückt sind
- Wasserspeier
- oftmals hohe Westfassade mit Einzel –oder Doppelturm
- Basilika mit drei Kirchenschiffen im Langhaus
In Frankreich steht das wohl berühmteste gotische Bauwerk, die Kathedrale von Notre-Dame in der Normandie
Renaissance
Die Wiedergeburt der Antike wird die Renaissance oft genannt. Die Baumeister und Architekten vereinten die Harmonie und die Proportionen und schufen ein Gleichgewicht. Bei der Renaissance wurden Bauelemente des alten Roms wieder aufgegriffen. Zu finden in Sakralgebäuden und Bürgerhäuser, Schlösser, Paläste und Villen. Im 15.jahrhundert folgte die Epoche die Ihren Anfang in Italien fand. Sie wurde dann von dem Bau – und Kunststil des Barock abgelöst.
Was sind die Merkmale der Renaissance?
- klare geometrische Strukturen, symmetrische Grundformen in Form von runden oder quadratischen Elemente um harmonische Proportionen zu erhalten
- es fanden sich auch Stilelemente der Romanik und der Gotik wieder
- viele der Bauwerke entstanden nach der Proportionsregel des Goldenen Schnitts
- Antike Säulenordnungen
- Rustika Mauerwerk
- horizontale Gestaltungselemente von Wandflächen und Fassaden
- Tonnen- und Kreuzgratgewölbel, Arkaden
- bei Kirchenbauten, Basilika mit Langbau, oft mit hohem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen
In Italien, Florenz befindet sich ein Renaissance Gebäude die Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore
Baustile
Barock
Barock , ein Märchen aus tausendundeiner Nacht . Prunkvolle Paläste, Kirchen und Schlösser mit weitläufigen Parkanlagen die den Lebensstil der Fürsten aufzeigte. Die Architektur des Barock sind Punkbauten. Direkt im Anschluss an die Renaissance, folgte die Epoche des Barocks. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden die symmetrischen Bauten mit geschwungenen Formen im Grundriss. Die Innenräume zierten üppige Materialien wie Marmor und Goldauflagen. Filigrane Stuckarbeiten, fand man an Fassaden, Wänden und Decken. Sogenannte Spiegelsäle sollten den Raum optisch vergrößern. Die Barockkirchen hatten oftmals Kuppeln, die Bauten wurden so errichtet das Effekte aus Licht und Schatten, die Kuppelräume meist den Kirchensaal in mystisches Licht tauchten.
Was sind die Merkmale des Barock?
- große, geschwungene Treppen im Außenbereich
- Stuck, Skulpturen, schneckenförmige Gestaltungselemente
- geöffneter Giebel in der Gestaltung der Fassade
- über zwei Geschosse, verlaufende Säulen oder Pilaster
- Kuppeln
- Säulengang mit geradem Gebälk
- konkav-konvex geschwungene Elemente / Grundrisse
- bei Kirchen, Verschmelzung von Langbau und zentralem Kuppelbau
Berühmtes Bauwerk im Barockstil, ist die Kirche Santa Maria della Salute in Venedig
Rokoko Klassizismus
In der Zeit 1730 und 1780 war die Geburtsstunde der Rokoko – Architektur, das Wort Rokoko lehnt an dem französischem Wort Rocaille an, welches Muschelwerk bedeutet. Die Leichtigkeit und Verspieltheit dieser Epoche mit ihren Ornamenten. In Frankreich verzierte man meist Adelsresidenzen mit den Elementen des Rokoko in Deutschland wurden in diesem Stil, vielerorts sakrale Gebäude errichtet. Elegant und Verspielt das trifft wohl am ehesten zu, eine Architektur die Intimer und Harmonischer war als der Barock Architektur. Der natürlichen Umgebung wurde mehr Zeit gewidmet, und man bezog diese mehr in die Planung ein. Alles feiner, die Bäume mit ihren Schnitt, die Wege, kleine Brücken und Brunnen mit kunstvoll gestalteten Wasserspielen. Die privaten Räume, trennte man in dieser Epoche von denen zum Empfang von Besuchern. Es wurden nicht mehr alle Räume, wie im Barock, zu repräsentativen Zwecken genutzt. Die Gebäude worden zierlicher, eleganter und kleiner, die Fenster erhielten Schmuckelemente.
Was sind die Merkmale des Rokoko?
- Es wurde auf den pompösen Charakter des Barock verzichtet
- Schlösser und Paläste wurden kleiner und eleganter
- Große Säulenordnung gab es nicht mehr
- Dienstgebäude und/oder kleine Privatschlösser wurden vom Hauptgebäude getrennt
- Die pompösen Repräsentationsräume blieben erhalten
- Kleine private Räume , gaben mehr Lebensgefühl
Berühmtes Bauwerk im Rokoko Stil ist der Zwinger in Dresden.
Klassizismus
Schon in der Zeit des Rokoko, trat diese Art d
er Architektur an. Mit seinen schlichten Formen und natürlichem Dasein, erfreute es sich immer größer werdender Beliebtheit. Vorbild des Klassizismus ist die klassische, griechische Antike mit ihren Tempelbauten und riesigen Bauten. Auch die italienische Frührenaissance übte einen kleinen Einfluss auf den Klassizismus. Ein Überdruss an Ornamenten so könnte es gewesen sein, entfachte den Stil des Klassizismus, die verspielten Ornamente des Rokokos verschwanden. Es entstanden Bauten mit klaren Linien, einfachen Formen und Gliederung. Stereometrische und geometrische Formen wie Dreieck, Kreis, Kugel, Pyramide und Quadrat bildeten die Grundformen der klassizistischen Architektur sowie Skulptur und Malerei. Ein Nachahmen antiker Bauten. Besonders die Repräsentanzbauten wie das Brandenburger Tor aber auch die eindrucksvollen Museen und Kirchen. Es basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus, lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Frührenaissance an.
Was sind die Merkmale des Klassizismus?
- Klare Linien
- Einfache Formen
- Strukturierte Gliederung
- Quadrate, Kreise, Säulen und Dreiecke als Basis
- Nachahmung antiker Vorbilder
Berühmte Bauten sind zum Beispiel, Schloss Charlottenhof in Potsdam und Arc de Triumphe in Paris.
Baustile
Historismus
Nach dem ausklingenden Klassizismus, folgte die Zeit des Historismus. Eine Nachahmung verschiedener historischer Baustile. Aufgrund der damals plötzlichen Bevölkerungsexplosion und dem damit eingehenden neuen Bürgertums, entstand ein Riesen Bau – Boom. Es ließ keine Zeit einen neuen Kunststil zu kreieren, aufgrund dessen nutzte man das Wissen der vorangegangenen Epochen. Auch Einfluss aus dem au0ereuropäischen Ausland, flossen in die Architektur des Historismus. Gerade einmal 50 Jahre dauert der Baustil des Historismus. Dieser Begann 1850 und endete 1900. . In Deutschland wird dieser Stil allgemein als „Wilhelminischer Stil“ oder Stil der „Gründerzeit“ bezeichnet. Neben zahlreichen Bürgerhäusern ist zum Beispiel der Reichstag in Berlin dieser Zeit entsprungen. Man kann den Historismus in drei Phasen unterteilen.
1.Phase
Von 1850 -1860 nannte sich „Buntfarbige Dekoration“, wobei diese Aussage mehr auf die Farbigkeit des Innenraums bezog. Es wurden vorzugsweiser Primär- und Sekundärfarben verwendet, diese hellte man mit weiß auf. Farben die mit Schwarz getönt wurden, sah man zur damaligen Zeit als schmutzig an.
Die Fassadenfarbe wurde eher zurückhaltend, mit blassen hellen Farben gehalten. Die sehr bunten farbigen Anstriche in Gelb, Ocker oder Rosa , hatten zwar eine lange Tradition für Schlösser und Villen , im Stadtbild, fand diese Art der Farbgestaltung kaum statt.
Mit der industriellen Revolution um 1860/1870, wo einer Badischen Anilin und Sodafabrik gelungen war, aus einem Abfallprodukt der Steinkohleförderung das Anilin zu entdecken , welches einen Grundstein legte zur Herstellung von Farben und Farbpigmente um diese künstlich herzustellen. Änderte sich auch die Farbgebung.
2.Phase
Diese Phase reicht bis an die 90 er des 19.Jahrhundertes ran, entstanden ist sie vermutlich in Frankreich. Diese Phase, nannte man auch Naturfarbigkeit. Dunkle Farben, die in der Buntheit gedämpft sind. Vor allem die Farbe braun, spielte eine große Rolle. Primärfarben sind lediglich als Lichtpunkte in brauntonigen Kompositionen vorhanden. Blau galt als Königsfarbe. Um 1865 wurde das farbige Absetzen von Gesimse, Tür – und Fenstergewänden sowie Lisenen und sonstigen Vorsprüngen in vielen Objekten verwendet, diese wurden teilweise unterstützt durch Vergoldungen. Brüstungsfelder wurden mit Mosaiken, Sgraffito oder Malereien ausgefüllt. Der braune Grundton wandelt sich allmählich zum lichten Ocker.
3. Phase
Ab ca. 1890 bis 1915 entstand dann die 3 . Phase , diese nannte man „ Verwendung historisch richtiger Farben. Die natürliche Farbe Braun , verlor nach und nach an Bedeutung. Die Farbgebung wurde zu einer vom eigenen Geschmack bestimmten Farbgebung. Anstriche , vor allem in Blau und Grün, kamen in Mode. Diese Mode Erscheinung hielt nicht lange und wurde recht schnell vom Jugendstil abgelöst.
Was sind die Merkmale des Historismus?
- Antik-Klassische Zierformen.
- Stark plastische Oberfläche.
- Überladung mit Formelementen, die aus der Angst vor der leeren Fläche) resultierte
· "imitiert" die Stile Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko
Ein Beispiel für den Historismus in Deutschland ist der Berliner Dom.
Jugendstil
In der Zeit von 1890 bis 1910, hielt der Jugendstil Einzug in die Architektur. Der Name ist abgeleitet von der Kunstzeitschrift „Jugend“ und wurde in einer Art der Nachahmung des Stils der Zeitung. Er steht für eine junge Generation die sich gegen die Nachahmung historischer Stile richtet. Da durch die Industrialisierung das Kunsthandwerk an Bedeutung verloren hatte, wollte man so es widerbeleben.
Florale Formen in allen Formen zeichnen den Jugendstil aus. Säulen wurden wie wachsende Pflanzen gestaltet. Ein Zusammenspiel der verschiedenen Künste in der Umwelt. Eisen, Stahl, Glas und Beton sind anerkannte Baustoffe. Die Natur wird auf die Bauten übertragen, eine Schönheit für den Betrachter. Zum damaligen Zeitpunkt wurden die Produkte als wertvolle Einzelstücke der Künstler erschaffen. Aufgrund der späteren seriellen Fertigung, verlor der Jugendstil seine Bedeutung und wurde Abgelehnt und Verschmäht bis in die 50. Des 20. Jahrhunderts rein.
Merkmale des Jugendstils
- Schwungvolle Elemente
- Natur und Natürlichkeit im Vordergrund
- Florale Motive
- Geschwungene Formen, Ranken, Wellen, Pflanzen
- Tiere und mythologische Gestalten
- Frauendarstellungen
Berühmte Bauwerke:
Hotel van Eetvelde mit späteren Erweiterungen ( Weltkulturerbe) in Belgien
Prämoderne oder auch Reformstil genannt
1905 -1914 setzte sich in der Architektur die Prämoderne / Reformstil durch. Durch den Kunsthistoriker und Schriftsteller John Ruskin wurde der Stil durch seine Reformbewegung erschaffen. Er forderte die Wiederbelebung des Mittelalters der Einfachheit und Natürlichkeit. Bezeichnend waren die Rückkehr zur regionalen Traditionen, dem Verbergen moderner Konstruktionsweisen und eine gewisse Neigung zur Monumentalität. Bei manchen verrufen und als Vorreiter der Architektur des Nationalsozialismus verpönt. Wobei die Grenzen zwischen der Architektur des Deutschen Werkbundes und der des Bauhaus nicht ganz klar geschieden waren.
Merkmale des Reformstils
- Heimatschutzarchitektur
- Sachlich und puristisch
- Barockisierender /klassizierende Tendenzen durch reduzierte Anwendung dessen
- Reduktionsstil
- Materialstil und Wirkung durch Klinkersteine u. o. Sandsteine
- Monumentalstil
Berühmte Bauwerke:
Fritz-Foerster-Bau der Technischen Universität in Dresden , Heimatschutzstil